Hagen. (KvH) Das Theodor-Heuss-Gymnasium bekommt Besuch. Das an sich wäre nicht außergewöhnlich, wäre nicht der Gast, der sich am heutigen Mittwoch mit rund 40 Oberstufenschülern zum Gespräch zusammensetzen will, einer der bekanntesten Philosophen weltweit. Die Rede ist von Vittorio Hösle, dem sogenannten "Wunderkind" in der Philosophen"zunft".
Hösles Werdegang ist der Bezeichnung "Wunderkind" entsprechend: Mit 21 Jahren begann er mit dem Studium, wurde bereits mit 28 Professor und bekam eine der drei lebenslangen Anstellungen an der bekannten New Yorker Schule für soziale Forschung.
Heute wird der 36jährige Wissenschaftler gemeinsam mit einem Professorenkollegen und Assistenten aus Korea und Frankreich am THG eine Vorlesung über Philosophie halten und danach mit Schülern eine mehrstündige Diskussion über "Philosophie als Denk- und Lebensweg" führen. Dieser Auftritt an dem Hagener Gymnasium ist gewiß etwas außergewöhnlich, wenn man bedenkt, daß sich Hösle normalerweise eher auf großen Philosophie-Tagungen aufhält - statt mit Schülern seine Ideen zu diskutieren. Denn das Engagement Hösles soll nicht nur den Schülern, sondern auch ihm neue Erkenntnisse über die Bedeutung vermitteln, die Philosophie für junge Menschen hat.
Organisiert wird die bisher einmalige Veranstaltung am THG von Lehrer Klaudius Gansczyk, der den Kontakt zu dem "Weltstar der Philosophie" aufbaute.
(Quelle: Hagener Wochenkurier, 19. März 1997 )
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