| Hagen. (Will) Philosophie wird großgeschrieben am Theodor-Heuss-Gymnasium. Davon konnten sich etwa 200 Schüler, Lehrer und Eltern überzeugen, die in die Aula der Schule gekommen waren, um einen Vortrag von Prof. Dr. Ram Adhar Mall zum Thema „Interkulturelles Lernen“ zu hören.
 Professor Mall ist Präsident der „Gesellschaft für interkulturelle Philosophie“ und somit international für einen friedlichen Dialog der Kulturen engagiert. Seine besondere Unterstützung findet die Arbeit an Schulen: Seit der Eröffnung des Neubaus 1996 ist Prof. Mall dem THG durch verschiedene Veranstaltungen mit Schülern verbunden. Auch diesmal was er an die Humpertstraße gekommen, um zu diskutieren, vor allem mit Jugendlichen.
In einem etwa einstündigen Vortrag stellt Mall seine Idee vom interkulturellen Lernen vor. Der Grundsatz eines interkulturellen Verständnisses ist für ihn neben dem Willen, verstanden zu werden, vor allem der Wille, den anderen zu verstehen. So könne man verhindern, dass die verschiedenen Kulturen dieser Welt vereinheitlicht werden. Vielmehr wird eine Vernetzung, sprich Einheit, der Kulturen angestrebt. Prof. Mall betonte, dass nun auch die außereuropäischen Kulturen – wie etwa die indische - aus dem Schatten Europas herausgetreten seien und ihre Ansichten international akzeptiert würden.
Ein Mittel gegen Absolutismus
Weiterhin stellte Prof. Mall heraus, dass durch interkulturelle Denk- und Lebensweise ein Absolutismus jeglicher Art verhindert werden solle. Denn die interkulturelle Idee setzt voraus, dass die Überzeugung, nur der eigene Weg sie der richtige, zugunsten allgemeiner Toleranz aufgegeben wird. Zum Abschluss beantwortete Prof. Mall ausführlich Fragen aus dem Publikum, wobei sich die Schülerschaft jedoch größtenteils zurückhielt.
Den Vortrag ermöglicht hatte auch eine großzügige Spende des Rotary Clubs.
(Quelle: Westfälische Rundschau vom 23.11.1999)
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