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Für ein tolerantes Verhalten unter den verschiedenen Weltreligionen plädiert - Professor Dr. Mall hielt bei Saraswati Albano-Müller Vortrag über Hinduismus

Schwelm. (WP) Weit über die Grenzen Schwelms hinaus steht der Name Saraswati Albano-Müller für Toleranz und Weltoffenheit. In ihrem Haus begegnen einander verschiedene Kulturen und Religionen. Schon im Eingangsbereich spricht eine Fotografie Bände: Der Dalai Lama und Carl Friedrich von Weizsäcker halten sich an den Händen und senken als Ausdruck des gegenseitigen Respekts ihre Köpfe tief hinab.

Dieses beeindruckende Motiv scheint wie geschaffen als Ausgangspunkt einer Vortragsveranstaltung, zu der in dieser Woche Prof. Dr. Mall begrüßt wurde. Mall stellte die Ideen der Gesellschaft für Interkulturelle Philosophie vor, deren Präsident er ist. Gegenstand seines Vertrages war der Hinduismus, ausgehend davon plädierte er für interreligiöses Denken im allgemeinen. Dieser und weitere interkulturelle Aspekte sind auch Themen des zweiten "Philosophischen Gastmahls" das heute im Hause Albano-Müller stattfindet.

Der hochkarätige Gast stellte den Absolutheitsanspruch einzelner Religionen in Frage. Der Wahrheitsanspruch dürfe erhalten bleiben, jedoch nicht zu Intoleranz gegenüber anderen Bekenntnissen führen, Fanatismus müsse nicht geduldet werden. Denn: "Die Toleranz hat dort Grenzen, wo die Toleranten nicht mehr tolerant sein können."

Der anregende Vortrag des Philosophen war eine Mischung aus systematischen Darstellungen und ganz konkreten Beispielen, Etwa: "Es ist in Ordnung, wenn ich sage: 'Meine Mutter ist die Schönste'. Das darf nur nicht dazu führen, daß ich andere davon überzeugen will, ihre Mütter seien nichts wert.". Mehrfach führte Prof. Mall Ghandi an, der andere Religionen sehr verehrte. Er zitierte aber auch einen Missionar, dem es nicht gelang, Hindus zum Christentum zu bekehren, und der sich deshalb als Versager fühlte.

Nach anderthalb Stunden, während derer Mall bescheiden fragte, ob er denn fortfahren solle und von seinen Zuhörern unbedingt dazu aufgefordert wurde, war es Saraswati Albano-Müller, die schließlich die Gedanken aller Gäste in Worte faßte: "Ghandi wäre stolz auf Sie", lobte sie Prof. Dr. Mall.

Aufmerksam verfolgten die Gäste von Saraswati Albano-Müller an der Hauptstraße den hochkarätigen, zu Toleranz aufrufenden Vortrag von Prof. Mall, Präsident der Gesellschaft für interkulturelle Philosophie. (Foto: Rita Wiemann)

 

(Quelle:Schwelmer Westfalenpost, 15. November 1997 )

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