| Hagen. (jh) Den Mut und die Kühnheit kultivieren, es besser machen zu wollen, zeichne gute Schüler aus. Der das sagt, ist kein Pädagoge, sondern Ernst Ulrich von Weizsäcker, Globalisierungs- und Umweltexperte, Mitglied des Bundestages und gestern Redner vor Schülern, Referendaren, Lehrern und Ausbildern im Theodor-Heuss-Gymnasium.
„Wer kümmert sich um unsere Zukunft? – Bildung im Zeitalter der Globalisierung“ lautete das Thema der Fortbildungsveranstaltung der Hagener Studienseminare für das Lehramt, die in Kooperation mit dem THG in der Aula der Hagener „Umweltschule in Europa“ stattfand und die von Oberbürgermeister Horn und Regierungspräsidentin Drewke eröffnet wurde.
 Gespannt folgten die Zuhörer dem Beitrag von Weizsäckers, der einen Abriss lieferte, wie, wieso und wohin sich aus seiner Sicht die Welt entwickelt hat und welche zentralen Probleme es „im Jahrhundert der Umwelt“ zu lösen gelte. Die Sorge um den Fortbestand der Demokratie vor dem Hintergrund fortscheitender Globalisierung treibt den Umweltwissenschaftler von Weizsäcker um. Zunehmend regiere die Wirtschaft, „Spielräume“ für Regierungen würden immer kleiner. Eine dritte Kraft hält von Weizsäcker für zwingend notwendig: die Zivilgesellschaft. Das nötige Bewusstsein schaffen, dauere sicher 20, 30 Jahre, aber „jeder kann mitmachen“, erklärte von Weizsäcker den Multiplikatoren und den Schülern im Saal.
Das Weizsäcker-Zitat: "Die Erde verdient es, dass wir sie als unsere Heimat ansehen ..." sang der Schulchor. (Bild: Theo Schmettkamp)
Interkulturelles Lernen, Friedens- und Umwelterziehung in der Schule brachten Professor Dr. Hajo Schmitt, Friedensforscher der FernUni Hagen und Studiendirektor Gansczyk den angehenden Lehrern nahe. Wohin Frieden führen kann, können Hagener morgen Mittag bei der Schülerdemonstration gegen einen kriegerischen Einsatz im Irak im Volkspark feststellen.
 Home
|
